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Im Glossar werden alle wichtigen Begriffe zum Thema Holz und Tische erläutert. Sie finden dort ausserdem auch Hinweise zur Konstruktion oder Pflege unserer Möbel. Auf der Homepage tauchen immer wieder Begriffe auf, die direkt auf das Glossar verlinkt sind.

Glossar

Arbeiten des Holzes
Als 'Arbeiten' bezeichnet man das Werfen, Quellen und Schwinden des Holzes im Trocknungsprozess und unter Einwirkung von Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Auch wenn das Holz abgelagert und klimatisiert, oder künstlich getrocknet ist, kann es noch zum Arbeiten des Holzes kommen, da auch klimatisiertes Holz im Sommer erneut Feuchtigkeit aufnimmt, die es während der Heizperiode wieder abgibt.
Jede Konstruktion im Massivholzbereich muss daher verhindern, dass das Holz sich wirft (verzieht) und zugleich emöglichen, dass es noch quellen und schwinden kann. Hierzu dienen Rahmen, Gratleisten, Stahlstreben oder ähnliches. Bei unseren Tischen ist entweder die Tischkonstruktion von vorne herein auf die Problematik ausgelegt, oder wir verwenden Stahlrohre, welche beim Verleimen unsichtbar in die Tischplatte eingelegt werden. Die Position der Stahlrohre wird dabei für allfällige spätere Montagen oder Änderungen am Tisch durch kleine Löcher unter der Platte markiert.
Das Arbeiten des Holzes findet fast ausschließlich quer zur Holzmaserung statt und ist nicht mit dem ‘Durchhängen’ des Holzes bei überlangen Massivholztischen zu verwechseln.

Blockware
Als Blockware bezeichnet man Massivholz, welches stammweise verkauft wird. Ein Block ist dabei ein einzelner Stamm. Wir kaufen Massivholz ausschliesslich blockweise ein, da es nur so möglich ist, einen Tisch aus einem einzigen Stamm zu fertigen. Dies garantiert eine einheitliche Farbe und Textur. Im Nordamerikanischen Holzhandel wird häufig nach Qualitäten sortiert: das heisst aus vielen Stämmen werden jeweils die Mittelbretter, die Seitenbretter und Bretter mit bestimmten Holzfehlern herausgezogen und zusammengefasst. Für die verschiedenen Qualitäten gibt es exakte Definitionen bezüglich der Fehlertoleranzen. Solches als FAS-Sortierung bezeichnetes Holz findet sich beispielsweise bei amerikanischem Nussbaum (Schwarznuss) auch bei uns im Handel.

Durchlaufende Maserung
Bei einem Tisch mit Beinen auf Gehrung verwenden wir nach Möglichkeit ein einziges Brett, aus welchem wir dann Beine und Platte mit durchlaufender Maserung fertigen. In Einzelfällen kann es sein, dass die Maserung nur optisch durchläuft, aber nicht das selbe Brett verwendet wurde. Hierzu suchen wir ein passendes Holzstück, z.B. das Folgebrett im Stamm.

Edelstahlrohre gegen Werfen, V2A Armierungsrohre
=> Arbeiten des Holzes

Farbkern, Sekundärkern oder Fehlkern
Man unterscheidet bei den Bäumen sogenannte Kernholzbäume, Splintholzbäume und Reifholzbäume.

Kernholzbäume weisen immer einen physiologisch vom => Splintholz unterschiedenen Kern auf, welcher sich auch farblich absetzt (im ggs. dazu ist beim Reifholzbaum das Kernholz farblich nicht unterschieden).
Von einem Farbkern spricht man, wenn physiologisches Splintholz einen rein farblich abgesetzten Kern entwickelt. Es handelt sich in der Regel um die Sekundärverkernung von alten Stämmen als Reaktion auf Bedrohung durch Pilze oder Fäule. Häufig geht daher die Verkernung auch mit einem beginnenden oder fortgeschrittenen Pilzbefall einher.
Der dunkle Farbkern ist in der Regel kleiner als jener bei Kernholzbäumen. Er kann eher ruhig, wie bei einem Kernholzbaum sein (z.B. Esche) oder sehr lebhaft (Birne, Apfel) oder auch nur einzelne Einsprängsel erhalten (Spritzkern, häufig z.b. bei Buche).

Typische Holzarten für Farbkerne sind, neben den genannten, Elsbeere, Hagebutte, gelegentlich Ahorn.

Fladerung
=> Texturen

Fußbodenheizung
Unter Möbelhändlern ist es ein offenes Geheimnis, dass Reklamationen bei Massivholzmöbeln eng mit Fußbodenheizungen beim Kunden korrelieren. Dafür gibt es einen einfachen Grund. Fußbodenheizungen erzeugen aufgrund ihrer Bauart eine extrem trockene Raumluft. Möbel welche im spätem September bei lauen Temperaturen und geöffneten Fenstern noch 80 - 90% Luftfeuchtigkeit erleben durften, werden innerhalb kurzer Zeit mit Werten von 20 - 30 % Luftfeuchtigkeit oder gar darunter konfrontiert. Auf diesen Stress reagieren manche Hölzer mit feinen Oberflächenrissen, die sich im Laufe der Zeit vertiefen können. Wir empfehlen daher dringend bei Fußbodenheizungen mit einem Feuchtemesser die Raumluft zu kontrollieren und ggf. durch die Aufstellung von wirksamen Luftbefeuchtern (am besten Verdampfern - keine Verdunster) nachzuhelfen. Auch Arzt und Ärztin empfehlen im Übrigen zur Vermeidung von Schleimhautreizungen und Erkältungskrankheiten eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %.
Dem entsprechend empfehlen wir für unsere Tische die Feuchtigkeit während der Heizperiode über 40% zu halten. Bei Werten unter 30% können wir leider keine Gewährleistung für Rissfreiheit übernehmen. Dies kann man realistisch schlicht nicht garantieren.

Gant
Als Gant wird in der Schweiz die traditionelle Holzversteigerung bezeichnet. Im Gegensatz zu der in Deutschland stärker verbreiteten Submission, lernt man hier die Mitbieter persönlich kennen. Man zahlt nur den Preis, den andere auch zu zahlen bereit gewesen wären. Die Bäume sind nummeriert und können in den Wochen vor der Gant im Wald besichtigt werden. Die Hölzer werden grundsätzlich im Winter gefällt und kommen Anfang März zur Versteigerung.
Der emotional aufgeladene Bieterwettbewerb durch Handaufstrecken (oder heben der Nummernkarte), stellt zudem immer wieder ein interessantes Ereignis dar.

Gehrungsverbindung
Unter einer Gehrung versteht man die Verbindung zweier Holzteile im (45°) Winkel.
Eine Gehrungsverleimung ist im Vergleich zur instabilen Hirnholzverleimung erstaunlich haltbar.

Hirnholz
Als Hirnholz bezeichnet man die Stirnseite des Holzes, also jene Ansicht des Holzes die sichtbar wird, wenn man den Baum fällt.

Holzfeuchte - Raumfeuchte
zwischen der Raumfeuchte und der Holzfeuchte gibt es eine feste Korrelation, welche man als Ausgleichsfeuchte bezeichnet. So bildet sich im Freien - je nach Jahreszeit und Klima - eine Ausgleichsfeuchte um die 15 %  Holzfeuchte. Bei Ofenheizung und einer Luftfeuchtigkeit von 60% und darüber spricht von einer Ausgleichsfeuchte von 10 - 12 %. Bei Zentralheizungen - je nach Heizungssystem und Bauökologie von 8 - 10 % (bei einer Raumfeuchte um die 40%). Bei => Fußbodenheizungen können die Werte auch mal deutlich darunter liegen. Wir empfehlen für Ihren Massivholztisch eine Raumfeuchte zwischen 40 - 60 %. Bei Werten unter 30% können wir realistischer Weise keine Gewährleistung auf Rissfreiheit geben.

Holztrocknung
Holz kann durch langjähriges Ablagern oder durch künstliche Trocknung in großen Anlagen getrocknet werden. Bei der künstlichen Holztrocknung wird das Holz bis zu 80° erhitzt. Trotz elektronischer Steuerung kann es dabei zu Spannungen im Holz, Farbfehlern und anderen Beeinträchtigungen der Holzqualität kommen. Spannungen bilden dabei das Hauptproblem und sind nicht im Voraus zu erkennen.
Hölzer, welche nur durch mehrjähriges Ablagern getrocknet werden, müssen anschliessend noch klimatisiert werden.

Kilopreis
Massivholz wird üblicherweise zu Kubikmeterpreisen gehandelt. Diese beginnen bei rund 500,- Euro (Buche) und können bis zu 5000,- Euro gehen (z.B. seltene Apfelstämme). Wenn ein Holz im Kilopreis gehandelt wird, kann man davon ausgehen, dass sein Preis noch deutlich darüber liegt. Zudem wird das Holz zum Verkauf gewogen, das heisst Holzfehler und Risse werden nicht beim => Vermessen abgezogen, wie dies beim Verkauf von => Blockware der Fall ist.

Kernholzbäume
Bei den Kernholzbäumen entsteht immer ein Kern, der sich gegenüber dem => Splintholz dunkel absetzt und ausserdem eine größere Festigkeit aufweist. Zu diesen zählen z.B. Nussbaum, Kirschbaum, Eiche, Kiefer, Eibe.
 

Klimatisieren des Holzes
Als Klimatisieren bezeichnet man auch die sanfte Endtrocknung des Holzes in einem Kondensationstrockner.
Während in einer klassischen Trockenkammer bei bis zu 80°C Holz in 10 -14 Tagen von 30% Holzfeuchte auf 8% herunter getrocknet wird, findet bei der Klimatisierung nur die Endtrocknung von 12 - 15% auf 8% statt.
Unser Kondensationstrockner arbeitet bei einer Temperatur von 30° und ca. 25% Luftfeuchtigkeit.

Rotweinflecken
Bei geölten oder geseiften Oberflächen sollten verschüttete Flüssigkeiten generell zügig entfernt werden. Dauert die Party einmal so lange, dass am Ende der Rotwein über Nacht einwirken kann, so gibt es einen dunklen Fleck. Bei Rotwein ist allerdings Entwarnung angesagt: der Farbstoff ist nicht lichtecht und verschwindet (je nach Lichtintensität) nach ca. 3 Monaten wie von Geisterhand. 

Solartrockner
Der von Thomas Gruschkus für uns entwickelte Solartrockner basiert auf dem Prinzip der Wärmefalle. Eine 8 Meter lange und 2 Meter hohe, nach Süden ausgerichtete Plexiglasfront erwärmt sich stark durch das einfallende Sonnenlicht. Die angestaute Hitze steigt auf und tritt durch einen Schlitz an der hinteren Wand des Trockners nach oben aus. Kalte Luft wird automatisch unten angesaugt, erwärmt und trocknet sich beim Durchgang durch die Kammer, nimmt die Holzfeuchte auf und führt sie nach draussen ab. 
Mit dem Trockner erreichen wir innerhalb von 8 - 10 Wochen Werte unter 10% Holzfeuchte ohne Zufuhr elektrischer Energie. Die Klimatisierung auf den gewünschten Wert von 8% erreichen wir in entsprechend kurzer Zeit mit minimalem Energieaufwand.

Splint | Splintholz
Das Splintholz ist die meist hellere,  äussere Schicht des Baumes. Hier findet die Wasserleitung statt, das heisst es ist jener Teil des Stammes in dem der Baum lebt. Dem entsprechend ist in diesem Holzbereich auch das Risiko des Schädlingsbefalles, z.B. durch Splintholzkäfer, größer (regelmäßig im Eichensplintholz, gelegentlich im Nussbaumsplint). Sogenannte Splintholzbäume bestehen nur aus Splint.
Häufig haben die => Kernholzbäume eine relativ klar definierte Anzahl an Jahrringen im Splint: Bei der Eiche sind dies 10 - 15 Jahre.
Der Eichensplint wird in der Regel nicht verarbeitet, zumal er häufig wurmbefallen ist (Ausnahme: Tische mit Waldkante, gestalterisch eingesetzter Splint bei Räuchereiche, da hier die Dunkelfärbung ausbleibt).

Der Splint des Walnussbaumes ist so breit, dass er stets mitvearbeitet wird. Manche Produzenten dämpfen den ganzen Stamm, damit der Splint dunkler wird und sich weniger stark vom Kern absetzt. Dies geschieht vor allem bei jungen Walnussbäumen, welche mitunter kaum Kernholz aufweisen, selbst bei attraktivem Stammdurchmesser.
Der Splintbereich bei der Schwarznuss ist deutlich schmaler und wird je nach Geschmack abgeschnitten oder bei der Verarbeitung gestalterisch eingesetzt. 

Submission
Bei der sogenannten Wertholzsubmission werden lange Listen mit den zu versteigernden Hölzern verschickt. Gebote müssen schriftlich abgegeben werden, ohne jede Kenntnis der Gebote der Mitbewerber. Da die Preise stark schwanken und von vielen Faktoren abhängen kann es passieren, dass man bei einer Submission keinen einzigen Zuschlag erhält, oder für mehrere Partien einen viel zu hohen Preis bezahlt.

Ulmensterben
Das Ulmensterben wird durch einen  bereits in den 1920er Jahren über Holland eingeschleppten Pilz verursacht. Übertragen wird dieser vom Ulmensplintkäfer. Der Baum stirbt ab, weil die Wasserleitung in den Gefäßen nicht mehr funktioniert. Das Holz ist allerdings qualitativ nicht beeinträchtigt. Durch das Ulmensterben wurden die Ulmenbestände in Europa stark dezimiert.

Vermessen des Holzes
Massivholzpreise hängen nicht nur vom Kubikmeterpreis ab, sondern auch davon, wie das Holz vermessen wird. Es gibt hierfür verschiedene Richtlinien (z.B. "Tegernseer Gebräuche"). Allgemein wird beim Verkauf von ungesägtem Rundholz (=> Gant) der Durchmesser des Stammes in ein  Meter Höhe genommen und mit der Länge verrechnet. In Deutschland und der Schweiz erfolgt ein "Rindenabzug", sofern der Stamm nicht bereits entrindet ist. In Frankreich ist dies nicht üblich, was z.B. bei den Nussbäumen mit ihren dicken Rinden zu erheblichen Preisunterschieden führen kann, da die Kubikmeter mit dem Quadrat des Durchmessers steigen. Wenn das Holz bereits zu Brettern gesägt ist, werden diese einzeln vermessen, in der Regel wie der Stamm liegt (das heisst, eine Hälfte der Bretter wird auf der schmalen Seite, die andere auf der breiten Seite gemessen). Fehler und Risse werden abgezogen. Beim Kauf von Brettern muss zudem der Sägeschnitt nicht bezahlt werden und auch die Schwarten nicht (erstes und letztes Brett mit Rinde). Im Holzhandel wird zudem trocken gemessen (dies kann bis zu 10% Volumendifferenz zum nassen Holz bedeuten), während es im Sägewerk davon abhängt, ob man getrocknetes oder nasses Holz kauft. Man sieht also, dass sich Kubikmeterpreise nicht ohne weiteres vergleichen lassen.

Wasserränder
Berüchtigt sind die sogenannten Wasserränder bei geölten Oberflächen. Sie entstehen, wenn an einem Glas oder einer Teetasse ein Tropfen herunter läuft und sich am Gefässboden sammelt. Es handelt sich dabei nicht um eigentliche Flecken, sondern um matte Stellen: Durch die Feuchtigkeitseinwirkung stellen sich die Holzfasern auf, sodass sich die Lichtbrechung verändert. Dem entsprechend sind die Wasserränder nur im Gegenlicht wahrnehmbar und verschwinden, wenn man von oben direkt auf den Fleck schaut. Mit Hilfe des mitgelieferten Pflegeset (Schleifvlies) lassen sich die Ränder rasch und einfach entfernen.
Wir bemühen uns bei der Produktion unserer Tische den Effekt zu verringern, indem wir das Holz zwischen allen Schleifgängen wässern. Verhindern kann man ihn nur, wenn man den Tisch unter der Öloberfläche mit einem Lack grundiert. Wir sind allerdings der Auffassung, dass man einen solchen Tisch dann nicht mehr als 'geölt' bezeichnen sollte.